Dass es mittlerweile eine ganze Menge an Preis-Leistungs-interessanten zigbee-Geräten für das Smarthome gibt, ist kein Geheimnis mehr. Leider lassen sich trotz Standard nicht alle zigbee-Geräte verschiedener Hersteller an einer Bridge oder einem zigbee-Stick nutzen. Die größten Einschränkungen sind hierbei bei den bekannten Marken, wie z.B. Philips, zu erwarten.

Wir haben bereits in diversen Artikeln beschrieben, wie die Einbindung eines zigbee-Sticks in ioBroker erfolgt bzw. zigbee-Geräte in ioBroker genutzt werden können.

Die größte Flexibilität in der Nutzung der zigbee-Geräte unterschiedlichster Marken bietet der Einsatz eines zigbee-Sticks, wie z.B. ConBee II oder Sonoff zigbee. Voraussetzung bei diesen beiden Varianten ist allerdings, dass der Stick direkt per USB-Port am ioBroker betrieben werden kann. Auch bei der Nutzung von Docker-Containern oder virtuellen Proxmox-Installation müssen wir die Erreichbarkeit der USB-Ports sicherstellen. Dies funktioniert nicht immer auf Anhieb und setzt teilweise eine gewisse Erfahrung bzw. Ahnung voraus. Insbesondere beim Einsatz von Docker auf einer Synology sind besondere Maßnahmen erforderlich, um die USB-Geräte weiterhin im Dockercontainer an ioBroker weiterreichen zu können.

Leider sind die aktuell bekannten Wege, den USB-Port an den Docker-Container einer Synology-Diskstation weiterzuleiten, mit einer gewissen Unsicherheit zu betrachten, könnte jedes weitere DSM-Update die bekannten Wege versperren und somit zigbee-Stick oder IR-Adapter für den Stromzähler „aussperren“.

Für den zigbee-Controller gibt es bereits eine stabile Abhilfe: Über einen TCP-Adapter können bestehende USB-Adapter netzwerkfähig gemacht werden und somit unabhängig vom USB-Steckplatz des ioBroker devices auf einer Synology Diskstation platziert werden.

Im Netz gibt es einige Versuche und Beschreibungen, die einen TCP-Adapter zusammen mit dem TI CC26X2R1 betreiben und so die Erreichbarkeit per LAN sicherstellen (oder auch eine fertige Lösung, die aktuell aber nur selten verfügbar ist). Noch einfach geht es mit dem Controller „Zigbee CC2652P2 TCP Ethernet Coordinator“ von cod.m. Dieses device kombiniert ohne Bastelei einen TCP-Controller mit einem CC2652 zigbee Controller auf einer Platine in einem gedrucktem Gehäuse mit Antenne.

Während man den USB-Stick mit der COM Adresse einbindet (die im Regelfall über „ls -l /dev/serial/by-id“ ermittelt werden kann), erfolgt die Einbindung des LAN-Adapters nach dem Muster tcp://:PORT

Einstellungen TCP Coordinator zigbee ioBroker

Einstellungen TCP Coordinator zigbee ioBroker

Wichtig ist, dass die Einstellungen des TCP-Ports und des „Work Modes“ korrekt sind.

Konfiguration TCP Adapter für zigbee Controller

Konfiguration TCP Adapter für zigbee Controller

Die ersten Erfahrungen sind exakt genauso gut, wie der Betrieb direkt über USB, also ohne jegliche Latenzen oder Verzögerungen. Wo liegt also der Vorteil? In Wohnung oder Gebäuden mit LAN-Verkabelung, kann der Controller strategisch in der Mitte des zu erstellenden zigbee-mesh-Netzwerks platziert werden, eventuell werden sogar weniger Router im zigbee-Netz benötigt.

CC2652P2 mit Wifi Nano Router

CC2652P2 mit Wifi Nano Router

Tipp: Statt einem üblichen Ladeadapter mit Micro-USB-Stecker können wir auch einen POE-Switch nutzen, der den TCP-Controller mit einem POE-Adapter bzw. POE-Splitter mit LAN und Strom versorgt. In diesem Fall ist keine weitere Stromversorgung mehr notwendig.

Wer nicht in den Genuss einer bestehenden LAN-Verkabelung kommt, der kann sich mit einem kleinen WLAN-Adapter behelfen und unseren LAN-Controller WLAN-fähig machen. Mithilfe des TP Link Nano routers binden wir den Controller in das WLAN ein und können den Controller so flexibel in der Wohnung oder dem Gebäude platzieren. Auch hier konnten wir im Testbetrieb keinerlei Latenzen oder Verzögerungen feststellen.

Insgesamt bietet diese Lösung aus unserer Perspektive nur Vorteile, macht sie den Controller unabhängig vom USB-Anschluss, bietet Synology-Nutzern Sicherheit und bietet die beste Platzierung in der Wohnung oder dem Gebäude.